Eigentlich haben wir die DeLonghi nur als Zweitgerät angeschafft, um die Reparaturzeiten unseres Vollautomaten zu überbrücken, aber : Meine Frau, die gerne Brühkaffee trinkt findet, daß unsere gewohnte Kaffeesorte sogar als Pad in der DeLonghi besser schmeckt als im Jura-Vollautomat aus frisch gemahlenen Bohnen der gleichen Sorte. Und wenn man das Lochblech von der Tropfschale abnimmt, finden auch hohe Kaffeebecher unter den Auslauf Platz. Ich meinerseits trinke ausschließlich Espresso und finde, auch den kann die DeLonghi deutlich besser als unser Vollautomat. Nicht nur mit frisch gemahlenen Bohnen, sondern sogar mit Pads. Diese hatte ich bisher nie für voll genommen. In der Praxis stellten sich meine Vorbehalte gegenüber Pads jedoch als Ideologie und somit als wertlos heraus. Positiv anzumerken ist noch, daß die Maschine nicht nur E.S.E.-Pads verarbeitet, für die ich Stückpreise zwischen 25 und 45 Cent fand, sondern auch "Soft-Pads", wie etwa Segafredo und Aldi sie in ansprechender Qualität zwischen 8 und 13 Cent anbieten. Um diese in den Siebträger einzupassen, muß man den überstehenden Rand des Filterpapiers jedoch behutsam hineinfälteln. Wer einen "richtig" temperierten Espresso erhalten will, darf allerdings nicht warten, bis die grüne LED aufleuchtet, um zu signalisieren, daß das Wasser die Brühtemperatur erreicht hat; dann nämlich kann er heiß und auch bitter werden. Da es reine Glückssache ist, den individuell richtigen Zeitpunkt zu treffen, sollte Herr DeLonghi der Maschine einen Regler spendieren, mit dem der Benutzer sie auf eine gewünschte Ausflußtemperatur einstellen könnte. Dann erhielte sie von mir volle fünf Sterne, auch bei entsprechendem Mehrpreis. Nachtrag 5.9.2009 : Wenn die Maschine kalt ist, lasse ich die Pumpe 45 Sekunden nach dem Einschalten so lange laufen, bis der erste Tropfen durch das Mahlgut sickert (das sind etwa 5 Sekunden). Dann quillt es auf, und nach wiederum 45 Sekunden läuft die Pumpe weitere 15 Sekunden. So ergibt sich die optimale Brühzeit von insgesamt 20 Sekunden. Bei warmer Maschine sind die Zeitabstände leider nicht richtig abzuschätzen. Deshalb braucht die EC 330 S einen regelbaren Thermostat. Nachtrag 27.12.2009 : Um die für mich richtige Temperatur beziffern zu können, habe ich kürzlich ein Digitalthermometer angeschafft. Bei rund 60 Grad entwickelt der "Segafredo Intermezzo" den besten Geschmack und ist er sofort trinkbar. PS : Die Tassen wandern nicht auf dem Lochblech herum, wenn man dieses umdreht, so daß die strukturierte Unterseite nach oben kommt. Nachtrag 29.1.2011 : Trotz des Aufdrucks E.S.E. ist die Maschine weniger für diese besonders konfektionierten Pads (Cialde) als für Mahlgut und "Soft-Pads" geeignet. Wer also - wie inzwischen der Autor - seinen Espressogeschmack in E.S.E.-Pads gefunden hat, sollte sich besser gleich nach einer Maschine umsehen, deren Brühkammer speziell dafür konstruiert ist.